«Bluff und Fremdflirterei – keine gute Basis»

Lieber Doktor Eros

Im Ausgang lernte ich, 23, meinen Traummann kennen. Rico ist gleichaltrig, schaut phantastisch aus, hat einen tollen Job und sprüht vor Charme, der leider nicht nur bei mir gut ankommt. Ich muss hilflos zusehen, wie er anderen Frauen Avancen macht – mit Erfolg. Da wir aber liiert sind, stört mich das Gemauschel. Auch nervt es mich, dass er in sein Auto (teurer Sportwagen auf Leasing) mehr «Liebe» reinsteckt, als in mich. Er nutzt das Vehikel stets auch dazu, den Aufreisser zu spielen. Wie gewöhne ich ihm diese Unsitte ab? Ich kann mir so keine gemeinsame Zukunft mit ihm vorstellen. Oder besteht Hoffnung, er würde langsam und mit zunehmendem Alter zur Vernunft kommen?

Clarissa

Liebe Clarissa

Gegenfrage: Wie berechtigt ist die Hoffnung auf Vernunft, mit Blick auf gestandene Männer – 50, 60 und älter – die im Cabriolet mit stolzgeschwellter Brust durch die Strassen gondeln, während ihnen der Fahrtwind das Wasserstoffsuperoxyd-blondierte Toupet lüpft? Viele Männer sind von dem Eitelkeits-Virus kontaminiert als sichtbares ­Zeichen ihrer Unsicherheit. Auch die manische Fremdflirterei deines Freundes zählt dazu. Er will sich beweisen. Zeige ­Toleranz ohne dich zu verbiegen. Wenn es dich aber in die Seele hinein schmerzt, sage es ihm. Setze Grenzen.

Verbiege dich ­innerlich nicht!

Du hast einen Wert, den er ­anerkennen muss. Akzeptiert er die Vorgaben, leuchten die Sterne der Beziehung, tut er es nicht, werden sie erlöschen. Ausweichen kannst du dem Vorgang kaum. Der Leidensdruck in dir wird steigen und seine Chancen damit sinken. Schade, wo er dir doch so gut gefällt. Nimm ihn an die Hand und führe ihn, alleine findet er den Weg eh nicht.

Dein Doktor Eros

Sex-Probleme? doktoreros@swissregiomedia.ch oder an: Doktor Eros, Postfach 30, 9501 Wil