Versöhnung im Himmel?
Wir wussten alle, dass es irgendwann passiert. Und doch war es gefühlt so, als sei Queen Elizabeth (Bild 2) unsterblich. Dass sie es nicht ist, bewies sie letzten Donnerstag, wo die Königin Englands im Alter von 96 Jahren in Schottland für immer ihre Augen schloss. Ich habe einen Moment gebraucht, um durchzuatmen, um mich mit Charles als König «anzufreunden» und um mir zu überlegen, ob ich beim Queen-Gehype, das tagelang meine sozialen Medien flutete, mitmachen will.
Ich will nicht. Mit all den RIP-Postings, wenn Prominente sterben, kann ich nicht viel anfangen. Ich trauere im Herzen. Und im Chat mit meiner Schwester. So unterschiedlich wir sind, die Liebe zu den Royals vereint uns. Wie auch der Fakt, dass wir uns im September 1997 gemeinsam Dianas Beerdigung im TV angeschaut haben. Meine Schwester war 22, ich 18 Jahre alt. Wir sassen in ihrer WG und haben Rotz und Wasser geheult. Das Bild vom kleinen Harry und dem jungen William, die dem Sarg ihrer viel zu jung verstorbenen Mutter hinterher trotteten, hat sich in mein Hirn gebrannt. Damals waren wir sicher, dass die Queen nicht ganz unschuldig an Dianas Schicksal war. Wir schworen, dass wir Diana für immer den grössten Platz in unseren Herzen schenken. Derweil ist aber viel passiert. Prinz Harry wurde ein rebellischer Querulant, der mit Meghan eine Querulantin in den Palast brachte, um dann mit ihr durchzubrennen. Camilla und Charles bewiesen ihre wahre Liebe. Wir können Camilla nicht nicht mögen. Und Kate und William haben mit Louis ein Nesthäkchen, das das Zeug zum nächsten Harry hat.
Zurück zur Queen: Möge sie friedlich ruhen. Am besten in den Armen ihres Gatten Prinz Philip. In diesen soll sie weich landen, nachdem ihr Diana ein bisschen das Bein stellt. Danach fände ich eine grosse Versöhnungssause im Himmel angebracht. God save the Queen und alle anderen da oben! Text:
Maja Zivadinovic
Bilder: MZ / Instagram