Marti Inneneinrichtungen AG, Oberönz, www.martioberoenz.ch
Decke, Wand und Boden im Wandel der Zeit
Als gelernter Innendekorateur erhält Jakob Marti von Marti Inneneinrichtungen aus Oberönz meist positive Rückmeldungen. Was der Innendekorateur macht, und wie es dazu kam, wissen die wenigsten. Gerne erklärt Jakob Marti seinen Kunden, was das mit dem Thema «Wand-, Decken- und Bodenbeläge» zu tun hat.
In Frankreich ist der Beruf unter der Bezeichnung «tapissier» seit dem Jahr 1295 bekannt. Die Tätigkeit dieser tapissiers war bereits im Mittelalter für die Ausstattung von Burgen mit Bildwirkereien, Fussteppichen, dekorativen Stoffen, Sitzkissen und dergleichen von Bedeutung und blühte in der Regierungszeit Ludwigs des XIV. auf. In dessen Schlössern wurden die Gemächer mit wertvollen Wandbehängen und -bespannungen, Stoffdrapierungen und gepolsterten Sitz- und Liegemöbeln ausgestattet. Zu dieser Zeit gab es auch das käufliche Amt eines königlichen Dekorateurs und Raumausstatters (tapissier du roi).
Der Sattler entwickelt sich...
In der Schweiz, besonders im Mittelland, war der Ursprung des Innendekorateurs weniger aufregend. In jeder Ortschaft gab es den Dorfsattler, welcher alles, was aus Leder war, herstellte und auch reparierte. Die Affinität zu dem wertvollen Rohstoff Leder erlaubte es dem Sattler, auch mit Textilien umzugehen. Durch die Fertigkeit des Polsterns, was sich der Sattler beim Herstellen von Zuggeschirren für Ochsen und Pferde aneignete, wagten sich viele Sattler an das Aufpolstern von Sitz- und Liegemöbel. Im 19. Jahrhundert mauserte sich der Sattler zum Textilfachmann im Wohnraum. Selbstverständlich entwickelte jeder seine eigenen Fachgebiete und Kernkompetenzen, aber die allermeisten beherrschten nebst klassischen Sattlerarbeiten auch das Herstellen und Aufarbeiten von Rosshaarmatratzen und das Anfertigen von einfachen Vorhängen.
Textilien fürs Wohlbefinden
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kamen Teppichböden aus England, welche nicht mehr nur in Stücken auf den Boden gelegt wurden, sondern von Wand zu Wand reichten und gespannt wurden (daher der Ausdruck «Spannteppich»). Wer sonst verstand es, sich diese Technik und Fertigkeit anzueignen als der Sattler, welcher ja schon das Händchen fürs Textile hatte. Mit der Verbreitung von Teppichböden im Innenraum erkannte man nach und nach die Annehmlichkeiten von weichen, warmen Textilien. Die Fertigkeit des Spannens eignete sich auch hervorragend um mit schönen Stoffen Wände und Decken zu verkleiden. Eine Arbeit, welche die Fachleute der Marti Innendekorationen AG heute noch beherrschen, aber in der Deutschschweiz wenig zum Einsatz kommt.
Variantenreicher Boden
Anfang dieses Jahrhunderts verschwand der Teppich immer mehr aus den Wohnräumen. Der Sattler hiess längst schon Innendekorateur und war gezwungen, sich an neue Tätigkeitsfelder heranzuwagen. Und da er unterschiedliche Materialien bearbeiten konnte, war es logisch, dass der Innendekorateur fortan auch Parkettböden verlegte. Echtes Holz bleibt das Mass der Dinge punkto Ästhetik. Je nach Anspruch und Geschmack finden aber auch Korkböden, Linoleum- und Vinylböden ihre Berechtigung. In Schlafräumen und auf Treppen lohnt es sich, Teppichböden ebenfalls anzuschauen. Sie sind fusswarm, trittsicher und leise.
Die Wand sorgt für Individualität
Der Grossteil aller Wände wird wohl auch weiterhin gestrichen. Um einzelne Raumelemente hervor zu heben, können Wände alternativ auch mit einem Holz-Wandbelag belegt oder mit Stoff bespannt werden. Die textile Wandbespannung hat zudem den einmaligen Vorteil, in einem hohen Mass Schall absorbieren zu können und so die Raumakustik zu verbessern. Neu gibt es auch digitalbedruckte Stoffe, die einem Innenraum eine ganz individuelle Note geben. Das selbe gilt auch für die Decke. Mit einem ausgeklügelten, modernen Spannsystem lassen sich Decken rasch bespannen. So kann eine vergilbte Holz-Täferdecke in nur einem Tag weiss gemacht werden.
Was sicher ist: Der Weg zum Innendekorateur lohnt sich bei allen Anliegen. Sei es Decke, Wand oder Boden. Ein Innendekorateur ist kein «Hans Dampf in allen Gassen» ohne klares Konzept, sondern ist ein vielseitiger Handwerker mit Fokus auf Ihren Wohnraum.
Jakob Marti
Marti Inneneinrichtungen AG: Solothurnstrasse 17, 3363 Oberönz, 062 961 35 45, www.martioberoenz.ch