Der Vierbeiner wird wieder frisiert
Waschen, schneiden, föhnen – ein Coiffeurbesuch ist nicht lebensnotwendig, wie in jüngster Vergangenheit festgestellt werden konnte. Gut tut er jedoch. So auch den Vierbeinern, welche seit dem 25. April wieder im Salon «Hundeschön» bei der Hundecoiffeuse Marianne Kaufmann unter die Schermaschine dürfen.
Wangen an der Aare Seit vier Jahren ist die Wangerin Marianne Kaufmann ausgebildete, selbstständige Hundecoiffeuse und trimmt den treuen Vierbeinern die Haare. Dabei spielt es keine Rolle, ob es ein kleiner Zwergspitz ist, ein Labradoodle mit lockigem Haar oder ein grosser Riesenschnauzer – Marianne Kaufmann weiss jedes Fellkleid richtig in Form zu bringen und zu pflegen. «Meine Arbeit am Hund umfasst das, was der Kunde wünscht, sei das Baden, Waschen, Föhnen, die Unterwolle ausdünnen oder Schneiden. Aber auch um die Ohrenpflege oder das Krallenschneiden kümmere ich mich gerne.»
Marianne Kaufmann liebt ihren Beruf, welchen sie im eigens dafür eingerichteten Keller bei sich zuhause ausüben kann. «Ich mag sehr gerne Hunde und schätze den Umgang mit ihnen, ausserdem kann man ein Stück weit kreativ sein. Als Kind wollte ich nämlich eigentlich Coiffeuse werden, dazu kam es aber nie. Nun bin ich doch irgendwie Coiffeuse geworden», schmunzelt sie. Die Ruhe und das grosse Herz für die Vierbeiner der Wangerin wirken sich dabei positiv auf ihre vierbeinigen Klienten aus. «Es kommt auch hin und wieder vor, dass es Hunde gibt, welche ängstlich reagieren, aber diese beruhigen sich meist ziemlich schnell.»
Vermissen & Ängste
Umso schlimmer war es für Marianne Kaufmann, als sie im letzten März nach Abklärungen mit der Gemeinde und dem BAG ihren Salon wegen des Coronavirus schliessen musste, obwohl sie bei ihrer Arbeit zu jeder Zeit die Hygienemassnahmen einhalten und den Kundenkontakt gänzlich vermeiden konnte. Grund dafür war, dass das Geschäft nicht als lebensnotwendig eingestuft wurde.
«Ich habe schon einen Schreck bekommen, als die vorübergehende Schliessung definitiv feststand. Denn die Monate März und April sind beliebte Monate, um den Hunden das Fell stutzen zu lassen. Ausserdem habe ich dann später - neben den Existenzängsten, welche mich dann doch beschäftigt haben - die Arbeit mit den verschiedenen Hunden wirklich vermisst.» Dennoch konnte sie der arbeitsfreien Zeit etwas Gutes abgewinnen. «Es war trotzdem eine schöne Phase, die ich genossen habe. Ich hatte Zeit, mich eingehend mit meinen Hunden und dem Garten zu beschäftigen.»
Schutzmassnahmen
Umso mehr freut sich Marianne Kaufmann, seit Ende April wieder arbeiten zu dürfen. In der Zeit konnte sie sowohl Stammkundschaft als auch Neukunden begrüssen. «Es war schön, wie viel Verständnis die Kunden in der Zeit aufgebracht haben, in welcher ich nicht arbeiten durfte. Alle sind wieder zurückgekommen.» Nach wie vor gelten bei der Hundecoiffeuse gewisse Schutzmassnahmen. «Bereits vor Corona kam es selten vor, dass der Hundehalter die ganzen eineinhalb bis zwei Stunden mit dabei ist, wenn ich arbeite. Jetzt darf definitiv nicht mehr zugeschaut werden. Bei der Treppe, welche zu meinem Salon runterführt wird der Hund angebunden, bis ich ihn holen komme. Nach der Behandlung binde ich den Hund wieder dort an, wo er abgeholt werden kann.»
Bezahlt werden kann entweder bar in die Kasse, die draussen steht, oder per Twint.» Kann jemand seinen Hund nicht selbst bringen, bietet Marianne Kaufmann auch einen Hunde Abhol- und Bring-Service an. So wird gewährleistet, dass der Vierbeiner auch in diesen Zeiten immer gepflegt ist.
Jessica Meier