Die Kellerratten werden 25
Der 1995 gegründete Dartclub Kellerratten aus Herzogenbuchsee feiert dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Obwohl im Frühling die aktuelle Turniersaison abgebrochen wurde, lassen sich die Mitglieder davon nicht die Freude am Sport nehmen.
Herzogenbuchsee Jeden Montagabend ab 19 Uhr wird das Clublokal des DC Kellerratten an der Fabrikstrasse 10 in Herzogenbuchsee zu einem rege besuchten Treffpunkt für Dartsportler. Alt und Jung kommen zusammen, um Pfeile zu werfen und gemeinsam einen schönen Abend zu verbringen. Doch kann man Dart tatsächlich als Sport bezeichnen? «Definitiv», erklärt Clubpräsident Stephan Frieder, welche seit acht Jahren das Präsidium innehat. «Dart ist zwar kein körperlich anspruchsvoller Sport, aber es geht darum, mental stark zu sein und sich als Einzelkämpfer zu beweisen.» Dem Buchser Dartclub geht es ausserdem darum, dem Sport sein lange anhaftendes Image etwas zu nehmen. «Obwohl wir hier alle aus Freude spielen, geht es uns darum, dass Dart nicht als Alki-Pub-Spiel aufgefasst wird, sondern als Sport, in welchem man aktiv und konzentriert sein muss, um Erfolg zu haben», sagt Daniel Rieger. «Wir spielen jedes Jahr bei den Schweizer Dart-Meisterschaften in der Liga mit – und dort geht es um etwas.»
Auch wenn jemand nicht aktiv bei der Meisterschaft mitwirken, sondern aus Spass mit dem Dartclub Pfeile werfen möchte, ist dieser jederzeit im Clublokal der Kellerratten willkommen. «Da wir jedoch eine Art Privatclub sind und die gesetzlichen Vorgaben für diesen einhalten müssen, bietet sich bei regelmässigem Besuch die Passiv-Mitgliedschaft an», erklärt Stephan Frieder. Die Kellerratten verkriechen sich entgegen ihrem Namen nicht in ihrem Lokal. «Wir sind immer präsent, beispielsweise setzten wir uns stark für die Jugendförderung ein, spannen mit dem Ferienpass zusammen oder organisieren im Rahmen der Buchsifasnacht jeweils eine Bar in unserem Lokal.» Am Lokal hat der Club viel Freude. «Es gibt hier in der Umgebung relativ viele Dartclubs, aber die wenigsten haben ein eigenes Lokal, so wie wir.»
Abgebrochene Saison
Der DC Kellerratten wurde 1995 von einigen dartinteressierten Buchsern gegründet, mit dem Ziel, aktiv im Schweizer Dartsport mitzuwirken. Heute hat der Club rund 40 aktive Mitglieder und drei Mannschaften in verschiedenen Stärkeklassen, welche jeweils an der Dart-Meisterschaft dabei sind. «Vor drei Jahren durften wir von der Liga B ins A aufsteigen und haben uns seither ziemlich gut oben gehalten», erzählt Stephan Frieder, der einmal ausserdem den 2. Platz in der Einzelwertung erreichte. «Eines unserer Ziele wäre auch noch eine vierte Mannschaft aufzustellen, sobald dies realisierbar wird, damit wir dann in jeder Liga vertreten sind.» Die Dart-Meisterschaft besteht eigentlich aus einer Herbst und einer Frühlingsliga. Die Turniere werden von Februar bis Juli und von August bis Dezember ausgetragen. Die aktuelle Saison wurde dieses Jahr aufgrund Covid-19 bereits im Februar abgebrochen. «Wir mussten das Clublokal für zwei Monate schliessen», sagt Stephan Frieder. «Und die Spiele wurden, Stand jetzt, auf September verschoben, aber sicher ist noch nichts.» Doch wie hielten sich die Clubmitglieder in dieser Zeit fit? «Ich habe oft zuhause gespielt», meint Daniel Rieger. «Aber ich trainiere längst nicht so häufig wie ein Profi. Wenn ich Lust habe, werfe ich einige Pfeile.»
Alles erlernbar
Gespielt wird beim Dartclub Kellerratten auf elektronische Scheiben. Damit entfällt das Kopfrechnen, welches beim Steeldart gefragt wäre. Auch bei den Meisterschaftsspielen wird auf elektronische Scheiben gespielt, weshalb das Clublokal des Vereins bestens ausgerüstet ist, um unter gleichbleibenden Bedingungen zu trainieren. Gespielt wird meist der in den A-Ligen gefragte Modus «501-Double Out.» Dabei wird versucht, möglichst schnell von den eingestellten 501 Punkten auf null zu kommen. Der entscheidende Wurf muss jedoch dann zwingend über eines der Doppelfelder erfolgen. Es finden sich aber auch jeweils an den Abenden weniger ambitionierte Darter zusammen, welche einen einfacheren Modus spielen. Gemäss Stephan Frieder muss man für den Dartssport keine besonderen Fähigkeiten mitbringen. «Eigentlich kann man alles lernen, vorausgesetzt man hat Freude und Spass daran.»
Dieses Jahr wird der Dartclub Kellerratten bereits 25 Jahre alt. «Eigentlich hätten wir eine grössere Feier geplant gehabt, aber die wird nun erst nächstes Jahr stattfinden.» Davon lassen sich die Kellerratten jedoch nicht madig machen – denn trainieren dürfen sie nun wieder gemeinsam und das ist die Hauptsache.
Jessica Meier