Fragen an den Gemeindepräsidenten Matthias Suter
«Ich wünsche mir weiterhin ein Dorf, wo sich alle zugehörig fühlen»
Dänikens Gemeindepräsident Matthias Suter blickt zurück auf das Jahr 2022 und erzählt, was das Dorf in diesem Jahr beschäftigen wird.
Matthias Suter, auch Däniken hat neuerdings keine eigenständige Post mehr; im Oktober eröffnete eine sogenannte «Filiale mit Partner». Wie sind die Rückmeldungen seit der Neueröffnung aus der Bevölkerung ausgefallen?
Im Dezember 2021 wurde mit der grossmehrheitlichen Zustimmung des Souveräns zum Erwerb und Umbau der Postliegenschaft die Grundlage für ein neues Dorfzentrum geschaffen. Der Volg-Laden wurde sowohl durch die Integration des Postangebots als auch durch den Standortwechsel gestärkt. Auf diese Weise ist es gelungen, das ehemalige Postgebäude für weitere Entwicklungsschritte der Gemeinde zu sichern und das Angebot unserer Gemeinde betreffend Einkauf und Dienstleistungen weiterhin hochzuhalten. Mitte Oktober 2022 konnten wir nach umfassenden Umbauarbeiten zusammen mit Vertretern der Post und der Volg Detailhandels AG die Neueröffnung feiern. Seither sind bald 100 Tage vergangen. Die Rückmeldungen der Bevölkerung an mich sind durchwegs positiv. Der neue Standort wirkt modern, ist augenfälliger und besticht durch seine unmittelbare Nähe zum Bahnhof. Im Rahmen der Lösungssuche war es der Gemeinde wichtig, dass die Postgeschäfte bedient abgewickelt werden können. Die Frequentierung und damit die Umsatzzahlen des Volg-Ladens haben sich seit der Neueröffnung sehr positiv entwickelt. Die Motivation des Verkaufspersonals ist spürbar. Insgesamt darf nach etwas mehr als drei Monaten festgehalten werden, dass gemeinsam mit allen involvierten Partnern eine gefreute und attraktive Lösung geschaffen werden konnte, welche von der Bevölkerung bejahend mitgetragen wird.
Welche Ereignisse haben Ihnen 2022 in Däniken am meisten Freude bereitet?
Im letzten Jahr haben mir unzählige Begebenheiten Freude bereitet. Im Allgemeinen war sicherlich erfreulich, dass wir ab Februar 2022 die Sitzungen des Gemeinderates, aber auch alle weiteren Veranstaltungen wieder physisch durchführen konnten. Es war sehr erbauend, dass wir in der Gemeinde zahlreiche lieb gewonnene Anlässe ohne weitergehende Einschränkungen durchführen konnten. In diesem Zusammenhang denke ich mit grosser Freude an unsere Seniorenfahrt oder auch an den perfekt organisierten Jubilarenanlass zurück. Gefreut habe ich mich auch über die bewegenden Momente anlässlich des Gemeindeduells «schweiz bewegt». Herausragend war sicherlich auch die Durchführung unserer Gemeindeversammlung im Juni in Form einer Landsgemeinde. Im Oktober 2022 durfte ich während der Hauptübung unserer Feuerwehr Däniken und die Region bei schönstem Wetter aus einer Höhe von 40 Metern bestaunen. Generell sind es die zahlreichen Begegnungen und Gespräche mit den Einwohnerinnen und Einwohnern, welche mich sehr gefreut haben und an welche ich sehr gerne zurückdenke. Anfangs war es auch nicht einfach abzuschätzen, wie die Bevölkerung nach der COVID-19-bedingten Aussetzung wieder an Anlässen der Gemeinde teilnehmen wird. Glücklicherweise ging es den Einwohnerinnen und Einwohnern wie mir, dass man sich wieder nach gemeinsamen Anlässen gesehnt hat.
Letztes Jahr sagten Sie an dieser Stelle, man wolle 2022 eine Bedarfsabklärung in Bezug auf die Bedürfnisse der Jugend in Däniken durchführen. Welche Resultate hat diese Abklärung hervorgebracht und welche konkreten Schritte werden nun in Angriff genommen?
Die Arbeitsgruppe «Wohnen in Däniken – Jugend», bestehend unter anderem aus drei Mitgliedern des Gemeinderates, hat ihre Arbeit aufgenommen. Es haben sich im Zusammenhang mit der Bedürfniserhebung weitere Abklärungen seitens der regionalen Jugendkommission ergeben. So wurde durch die regionale Jugendkommission geprüft, ob sie sich an der Umfrage beteiligen möchte oder nicht. Bedingt durch diese Verzögerung wird die Bedürfnisabklärung erst im Frühling 2023 durchgeführt. Infolgedessen liegen noch keine Resultate vor und die konkreten Schritte sind noch offen.
Welches stellten 2022 die grössten Herausforderungen dar?
Im vergangenen Jahr standen erneut zahlreiche Geschäfte an. Von grosser Bedeutung war sicherlich der Umbau der gekauften Postliegenschaft. Mit der Schaffung der geleiteten Musikschule wurde der Entscheid des Souveräns umgesetzt und ab April 2022 hat unser Musikschulleiter seine Arbeit aufgenommen. Ferner standen verschiedene Planungsschritte bezüglich der gemeindeeigenen Infrastruktur (Strassen, Leitungen) an. In diesem Zusammenhang haben wir uns auch erste Informationen über das unterirdische Transportsystem «Cargo sous terrain (CST)» eingeholt. Im September 2022 haben wir uns im Gemeinderat erstmals mit der Energiemangellage befasst. Weiter haben wir unsere Website www.daeniken.ch überarbeitet. Dank vieler eigens für die neue Website aufgenommenen Fotos wirkt die Website deutlich lebendiger.
Die Gemeinde knackt demnächst die 3000er-Einwohnermarke. Wann ist aus Ihrer Sicht das Bevölkerungslimit in Däniken erreicht?
Zum Zeitpunkt der Fragebeantwortung zählt Däniken 2'977 Einwohnerinnen und Einwohner. Somit werden wir die 3000er-Marke demnächst erreichen. Ohne eine konkrete Zahl zu nennen, ist es klar, dass sich die Bevölkerungszahl nicht zuletzt aufgrund der stattfindenden Bautätigkeit weiter erhöhen wird. Doch wichtiger als eine abstrakte Zahl erscheint mir die Identität unserer Gemeinde. Ich wünsche mir weiterhin ein Dorf, wo sich alle zugehörig fühlen und man mit einer offenen und neugierigen Haltung aufeinander zugeht. Eine optimal funktionierende Schule vor Ort wie auch eine Kindertagesstätte mit erweiterten Angeboten werden nach wie vor entscheidend sein für die Wohnsitznahme. Ferner werden Rückzugsorte weiter an Bedeutung gewinnen. Insofern könnte ich mir die Schaffung von für die Bevölkerung verbindenden Orte sowie eine Ausweitung der Naherholungsgebiete vorstellen.
Welche Themen werden in Däniken 2023 zu reden geben?
Es ist klar, dass die Aufgaben und deren Bewältigung für unsere Gemeinde nicht weniger oder einfacher werden. Zwei Themen, welche uns in diesem Jahr zusätzlich beschäftigen werden, sind die Finanzen und der Verkehr. So sind im Gemeinderat Überlegungen über die Stellung von finanzpolitischen Weichen zu diskutieren. Im Zusammenhang mit dem Projekt «Raum + Mobilität Niederamt» sind Strategien und Lösungsansätze für die dringendsten raumplanerischen und verkehrlichen Herausforderungen zu entwickeln.
Sie haben das letzte Wort.
Däniken ist eine für alle Altersgruppen attraktive Wohngemeinde zwischen Olten und Aarau. Eine Gemeinde, wo man sich kennt. Eine Gemeinde mit optimalen Voraussetzungen im Bildungsbereich samt langjährig erfolgreicher Kindertagesstätte. Eine Gemeinde, welche verkehrstechnisch gut gelegen ist und über eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr verfügt. Eine Gemeinde mit einer guten Grundversorgung (Einkaufsmöglichkeiten, Ärzteangebot, Dienstleistungen). Eine Gemeinde mit guten Voraussetzungen für Gewerbe- und Industriebetriebe. Eine Gemeinde mit einem intakten Naherholungsgebiet. Insbesondere das Ufergebiet entlang der Aare wurde durch die Renaturierung aufgewertet. Ferner laden die umliegenden Wälder zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Kurzum: Däniken ist eine Gemeinde, wo man gerne lebt und arbeitet.
David Annaheim