Im Pöstli geht die Post ab
Nachdem es an der letzten Turnshow des STV Obergösgen im Jahr 2020 tierisch zu und herging, spannt sich der rote Faden der diesjährigen Aufführungen von Ende Januar um die Rettung der fiktiven Traditionsbeiz «Pöstli».
Obergösgen Als der STV Obergösgen Ende Januar 2020 seine letzte Turnerunterhaltung abhielt, wusste er noch nichts von seinem Glück: Als einer der letzten Vereine in der Region konnte er einen Anlass durchführen, bevor die Corona-Welle über das Land schwappte. Die für 2022 geplante Turnshow unter dem Titel «s'Pöstli in Not» musste dann hingegen ebenfalls um ein Jahr nach hinten verschoben werden. «Wir haben die Show frühzeitig abgesagt, da wir kein Risiko eingehen wollten», erinnert sich OK- und Vereinspräsidentin Stephanie Hüsler. Dennoch waren die Vorbereitungen teilweise schon weit fortgeschritten: «Die weiblichen Riegen waren bereits fleissig am Üben; bei den Männern war es weniger ein Problem, da sie es bekanntermassen nicht so eilig haben mit dem Proben», so Hüsler schmunzelnd. Nun aber ist alles bereit für die Turnshow vom 27. und 28. Januar 2023.
Vom WK bis zur Mafia
Für die Handlung, welche die insgesamt zwölf vorgetragenen Nummern zu einem Ganzen zusammenspannen soll, trägt erstmals Sina Gisiger die Verantwortung, welche aber bereits bei der letzten Show die damalige Story-Verantwortliche – ihre Mutter – tatkräftig unterstützt hatte; das Talent liegt also in den Genen. «Jede Riege erhält jeweils ein Thema zugeteilt, zu welchem sie sich einen Reigen ausdenken muss», erklärt Gisiger den Entstehungsprozess. Für die Inhalte sind die einzelnen Gruppen also selbst verantwortlich. «Für Ratschläge und Tipps zur Ausgestaltung der Nummern stehen wir aber stets zur Verfügung; etwa welche Accessoires benutzt werden könnten oder welcher Song gut zum Thema passen würde.» Mit Filmschnipseln und schauspielerischen Darbietungen werden die Beiträge der Riegen jeweils überbrückt. Die Geschichte dreht sich um das fiktive Dorfrestaurant «Pöstli», welches seit Monaten rote Zahlen schreibt und durch die Hilfe der Dorfbewohner nun wieder zurück auf die Erfolgsspur kehren soll. «Bei der Namensfindung für das Restaurant taten wir uns ziemlich schwer, damit es nicht mit einem Betrieb in der unmittelbaren Umgebung in Verbindung gebracht wird – obschon es nicht die Absicht ist, sich über die Gastrobranche lustig zu machen, welche bekanntlich schwierige Jahre hinter sich hat», informiert Sina Gisiger. So kommt es, dass die Beiz nun nicht Kreuz, Sonne oder Frohsinn, sondern Pöstli heisst. Und bei diesem Pöstli stehen bereits kleine «Kredithaie» – gespielt von den KITU-Kindern – vor der Tür. Es sind im Dorf also kreative Ideen gefragt, um den Spunten wieder auf Vordermann zu bringen. In der Folge geht es in der Dorfbeiz bunt zu und her: Rosenverkäufer (Jugi Mittelstufe), WK-Soldaten (Aktivriege), Lästergrossmütter (Frauenriege) – ja sogar die Mafia (Damenriege) ist zu Besuch im Pöstli.
Speis und Trank im Pöstli
Wie es sich für eine Dorfbeiz gehört, dürfen sich die Gäste auch über währschafte Kost wie Fisch-Knusperli, Poulet-Schnitzel und weitere Leckereien freuen. «Erstmalig ist die Bar zudem bereits ab 18 Uhr geöffnet, so dass man sich beispielsweise mit einem Aperol-Spritz auf den Abend einstimmen kann», hält Stephanie Hüsler fest. Damit das Pöstli vor der Schliessung gerettet werden kann, sind dementsprechend ein reges Erscheinen und Konsumation erwünscht!
David Annaheim