Persönliche Film-Perlen in der Kirche
Vorschau 10. Rohrbacher Filmfestival
Eigentlich war ein grösserer Event geplant, und das 10. Rohrbacher Filmfestival wäre in das Kirchenfest des Kirchlichen Bezirks Oberaargau eingebettet worden. Aber Corona hat einen Strich durch die Rechnung gemacht, und deshalb kommen dieses Jahr die drei Filme im bescheidenerem Rahmen zum Zuge – eine kleine, aber erlesene Auswahl.
Rohrbach Angepasst an die Gegebenheiten muss auch das traditionelle Filmfestival kürzertreten, und das jeweils so gemütliche und einstimmende Essen und Trinken bei der Kirche fallen dieses Jahr leider weg. Nichtsdestotrotz kommen die Filmfreunde auf ihre Kosten, denn Alex Kurz hat drei seiner Lieblingsfilme zusammengestellt. Diese könnten nicht gegensätzlicher sein, haben aber allesamt einen roten Faden gemeinsam zum Thema Vergebung und Erlösung. «Eigentlich wäre es noch ein Film mehr, aber «Pulp Fiction» getraue ich mich nicht zu zeigen an diesem Filmfestival. So freue ich mich nun, dem Publikum drei Favoriten präsentieren zu dürfen», schmunzelt Alex Kurz und weist sogleich auf das Schutzkonzept hin, damit alle Besucher das Filmfestival in vollen Zügen geniessen können. So herrscht in der Kirche Maskenpflicht und jeder zweite Kirchenbank ist abgesperrt, damit der gebührende Abstand gewährleistet werden kann. Die Filmvorführung in der Kirche startet jeweils um 19.30 Uhr, und anschliessend an die (in deutscher Sprache gezeigten) Filme, lässt Alex Kurz seinen Gedanken freien Lauf. In einem Kurz-Input geht er der Frage nach, wo er im Film die christliche Botschaft in Parallelen und Gleichnissen entdeckt. «Ein guter Film lebt von einer guten Geschichte und einem guten Regisseur. Diese Bedingungen erfüllen alle drei Filme. Es sind Meisterwerke, von denen ich mir wünschte, ich hätte sie gemacht», erklärt Alex Kurz mit einem Augenzwinkern.
Drei Meisterwerke in jeder Hinsicht
«Die Farbe Lila» (16. Juni) ist ein episches Werk. Einerseits eine auffällige Produktion (mit der bekannten Talkmasterin Oprah Winfrey in ihrer ersten Filmrolle) und andererseits ein stilles Südstaaten-Drama über Demütigung und Unterdrückung: «Der Weg ist die Versöhnung und nicht, dass man sein Ding durchzieht. Untermalt mit Bluesmusik taucht man in diesen Film von Steven Spielberg ein». «Und täglich grüsst das Murmeltier» (17. Juni) ist nicht einfach eine Komödie, sondern eine Tragikomödie mit einem fantastischen Bill Murray in seiner Paraderolle. Die Spannung wird bis zum Schluss gehalten, man leidet mit dem schwermütigen Hauptdarsteller mit und geniesst umso mehr das Happy End: «Eine wunderbare Mischung zum Lachen und Nachdenken zugleich». «Die Verurteilten» (18. Juni) ist ein Filmdrama von Stephen King, eigentlich einem Horror-Autoren, der mit der Story des zu lebenslanger Haft verurteilten Andy Dufresne (Tim Robbins) und dessen Freundschaft zu seinem Mithäftling Red eine wunderschöne Geschichte zum Thema «Freiheit» schrieb: «Freiheit ist etwas tief im Inneren. Sie muss geweckt und unterstützt werden».