Säliquartier-Durchquerung ab März erschwert
Barrieren und eine Sperre: Die Stadt ergreift mittels einjährigem Versuch Massnahmen
Jetzt wird’s konkret: Zwei Barrieren an der Riggenbachstrasse und der Gartenstrasse sowie eine Sperre beim Maria-Felchlin-Platz sollen dem Fluchtverkehr im Oltner Säliquartier den Garaus machen.
Olten Seit dem Beginn der Bauphase auf dem Bahnhofquai hatte der Verkehr in der Reiserstrasse zugenommen und sich bei einem Plus von rund 30 bis 40% gegenüber dem vorherigen Zustand eingependelt. Mit einer dringlichen Motion hatte Ursula Rüegg (SVP) an der Parlamentssitzung vom 19. November deshalb den Stadtrat aufgefordert, umgehend die nötigen Massnahmen zu treffen, um den Schleichverkehr im Säliquartier Olten zu verhindern. Das Gemeindeparlament hat diese an seiner Sitzung vom 19. November mit 35:0 Stimmen als Postulat erheblich erklärt.
Massnahmenpaket beschlossen
Der Stadtrat hat nun ein Massnahmenpaket, bestehend aus zwei mobilen Schranken und einer Sperre beschlossen. Zur Reduktion des Verkehrs auf der Reiserstrasse wird eine Barriere auf der Riggenbachstrasse oberhalb des Kindergartens ? analog begleitende Verkehrsmassnahmen zum Gestaltungsplan Sälipark ? positioniert, um den Umfahrungsverkehr Postkreuzung Richtung Aarburg zu erschweren. Um die Achse Sälistrasse-Gartenstrasse-Feldstrasse zu unterbrechen, wird zudem eine Barriere oberhalb des Vögeligartens zwischen Engelbergstrasse und Pfarrweg aufgestellt. Die Barrieren können mittels Fernbedienung von den Busbetrieben und den Notfalldiensten geöffnet werden. Ferner wird eine Durchfahrtssperre auf der Reiserstrasse östlich des Maria-Felchlin-Platzes erstellt, um die Umfahrungsroute via gesamte Länge der Reiserstrasse zu unterbrechen. Hier wird in der Ausschreibung eine Variante mit einer Sperre Ecke Maria-Felchlin-Platz West offengelassen. Von beiden Massnahmen ist der Fuss- und Veloverkehr nicht betroffen. Auf die Einführung eines ebenfalls geprüften Klebers für Autos von Quartierbewohnerinnen und -bewohnern, um die Sozialkontrolle zu fördern und allenfalls auch die Kontrolltätigkeit durch die Polizei zu erleichtern, wurde hingegen mangels rechtlicher Verbindlichkeit und aufgrund des zu erwartenden administrativen Aufwands verzichtet.
Keine Totalsperre, auch wegen legalem Quartierverkehr
Der Stadtrat hält in seinem Entscheid fest, dass im Vordergrund der vorgeschlagenen Massnahmen ? nicht zuletzt auch zugunsten des berechtigten Quartierverkehrs ? nicht eine Totalsperre quer durch das Quartier stehe. Zielsetzungen sind vielmehr die Ermöglichung der Zu- und Wegfahrt für den berechtigten Verkehr und möglichst wenig Beeinträchtigungen für die Quartierbevölkerung mit insgesamt rund 3500 eingelösten Fahrzeugen; daneben aber eine Erschwerung der Quartierquerung zuungunsten des nichtberechtigten Durchgangsverkehrs, allenfalls eine Verlangsamung des Verkehrs und eine Verbesserung der Kontrollmöglichkeiten. Zudem soll es durch die Massnahmen zu keinen wesentlichen Mehrbelastungen von einzelnen Strassenzügen kommen. Damit einerseits berechtigter Verkehr innerhalb des Quartiers noch möglich ist, anderseits unberechtigter Verkehr möglichst ferngehalten werden kann, werden die Barrieren und Sperren deshalb mit weiteren Verkehrsmassnahmen begleitet: So soll die Einbahnstrasse in der Maienstrasse «umgedreht» werden; zudem werden beide Abschnitte des Krummackerwegs ? in unterschiedlicher Richtung ? und der Abschnitt der Kreuzstrasse zwischen Engelbergstrasse und Wilerweg zu Einbahnstrassen.
Es handelt sich um einen auf ein Jahr befristeten Versuch, ob solche Modelle bzw. Massnahmen funktionieren ? nicht zuletzt auch mit Blick auf die zweite Phase der Baustellen auf der Hauptachse sprich zwischen dem Sälikreisel und dem Postplatz ? und ob der Wille der Quartierbevölkerung vorhanden ist, sich auf solche Massnahmen einzulassen. In diesem Sinn erfolgt eine rollende Planung, die von einem Monitoring über die Auswirkungen der jeweiligen Massnahmen begleitet wird. Während für die baulichen Massnahmen bereits im Dezember ein Nachtragskredit von 30000 Franken genehmigt wurde, kommt das Monitoring auf rund 28000 Franken zu stehen. sko