Der Vereinspräsident vom Skiclub Alpina Herzogenbuchsee im Interview
«Wir ermöglichten 162 Anfängern den Wintersport-Start»
Bereits seit 60 Jahren bereichert der Skiclub Alpina Herzogenbuchsee die Buchser Vereinslandschaft. Obwohl das Jahr 2020 sich durch einigen Tiefen auszeichnete, sieht Vereinspräsident Stefan Ramseier keinen Grund den Kopf hängen zu lassen.
Stefan Ramseier, wann und wodurch wurde bei Ihnen die Begeisterung für Wintersport geweckt?
Dank meinen Eltern konnte ich bereits mit vier Jahren die ersten Gehversuche auf Skier machen. Von da an war der Virus in mir. An die Schüler-Rennen im Staufenbach kann ich mich auch noch sehr gut erinnern. Die Piste wurde von Hand für nur ein Rennen vom SCA hergerichtet. Da hatte es noch genügend Schnee im Unterland. Ein Winterurlaub zog ich den Sommerferien immer vor. Da war natürlich der Beitritt in den Skiclub Herzogenbuchsee ein Muss. Bis heute ist die Begeisterung für den Wintersport und den SCA geblieben.
Nicht nur Wintersport ist ein Thema beim Club, wie ein Blick auf die Homepage verrät. Was steht beim Skiclub Alpina jeweils alles auf dem Jahresprogramm, sofern Corona nicht dazwischenfunkt?
Am Montagabend steht unser Fitness- und Konditionstraining auf dem Programm, mit welchem wir uns für die Skipiste vorbereiten. Während der Sommerferien organisiert unser Eventmanager anstelle des Trainings einen Sommerplausch. So wird dann am Montag z.B. Minigolf gespielt, eine Biketour geradelt, beim Pétanque die Kugeln platziert oder in der Badi ein Beachvolleyball Turnier gespielt. Im Frühling und im Herbst steht das Aus- und Einräumen der Laveyhütte beim Bühlberg ob der Lenk auf dem Programm. Des Weiteren organisiert unser Skiclub den Buchsilauf in Herzogenbuchsee. Bei den Läufern in der Region ein äusserst angesehener Lauf, welcher sehr attraktive Strecken für Kinder und Erwachsene beinhaltet. Auch unser JO-Lager, Neujahrslage und das Snow and Fun Camp stehen auf unserem Jahresprogramm. Trotz arbeitsintensiven Stunden, kommt die Geselligkeit bei den Helfereinsätzen nie zu kurz. Ein Herbstausflug rundet dann das abwechslungsreiche Programm ab.
Wie verlief das Jahr 2020 bisher für den Skiclub Alpina?
Unsere ganzen Einnahmequellen sind weggefallen. Der Buchsilauf und der Helfereinsatz an der HAGA Herzogenbuchsee mussten abgesagt werden. Die Hauptversammlung konnte nur unter strengen Hygienemassnahmen durchgeführt werden und somit auch unser 60. Vereinsjubiläum nicht gebührend gefeiert werden. Natürlich entstand auch ein Minus in der Kasse. An der letzten Vorstandssitzung mussten wir schweren Herzens das JO-Lager zwischen Weihnacht und Neujahr sowie das Snow and Fun Camp (ein ausserschulisches Skilager während der Sportferien) absagen. Nach 21 Jahren Camp die erste Absage! Das schmerzt! Ich bedaure die Kinder, welche nur in dieser Woche die Möglichkeit haben den Wintersport und das Lagerleben zu geniessen. So haben einige Kinder keine Möglichkeit das Ski und Snowboarden zu erlernen. Durften wir doch schon 162 Anfängern den Start zum Wintersport ermöglichen! Und wenn du es als Kind nicht lernst wird der Einstieg immer schwieriger. Auch möchte ich unseren Sponsoren für die alljährliche Unterstützung danken.
Für wen eignet sich der Club?
Für alle, welche neben den sportlichen Aktivitäten, auch die Geselligkeit nicht zu kurz kommen darf. Wer Freude am Vereinsleben hat und gerne den Hüttenzauber unserer Lavey Hütte geniessen möchte. Diese steht direkt auf der Bühlbergpiste mitten im Skigebiet. Mehr Hüttenromantik geht nicht!
Was war das schönste Erlebnis, welche Sie als Präsident des Skiclubs Alpina in der Vergangenheit machen durften?
An der Sportlerehrung den Preis als Nachwuchsförderer in Empfang nehmen zu können. Ich setzte mich 17. Jahre für das «Snow and Fun Camp» ein. Sei es als Leiter oder dann als OK Chef. An diese Zeit denke ich gerne zurück, die Fortschritte mit den Kindern zu erleben ist eine tolle Sache.
Wie schätzen Sie persönlich die diesjährige Wintersportsaison ein - wird diese unter der Pandemie leiden oder eher nicht?
Natürlich wird sie Saison für die Touristenregionen sehr schwierig. Ich bin aber zuversichtlich, dass sie alles tun um einen coronakonformen Betrieb zu gewährleisten. Es braucht aber auch Disziplin von uns Wintersportlern sich an die Regeln zu halten. Denn ohne dies wird es nicht klappen. Ein wenig mehr Geduld wird gefragt sein. Aber wenn alle mithelfen wird sich der wirtschaftliche Schaden hoffentlich in Grenzen halten.
Jeweils montags führen sie ein gemeinsames Fitness- und Konditionstraining in Buchsi durch. Vorläufig ist der Trainingsbetrieb jedoch unterbrochen - wie halten sich die Clubmitglieder fit?
Viele unserer Mitglieder sind selber auch aktive Sportler in diversen Sportarten oder sind noch in einem zweiten Verein. Jeder macht was Freude und Spass macht. Oder dann lässt man es auch bleiben und geniesst die schönen Herbsttage!
Welche Aktivitäten stehen demnächst beim Skilclub Alpina noch auf dem Programm?
Je nach Verlauf der Pandemie, findet im Januar der Skitag und im Februar der Langlauftag statt. Unser Clubrennen an der Lenk sollte im März durchgeführt werden. Wir nehme es vorne weg und planen am besten nicht zu weit im Voraus.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Buchser Skiclubs?
Das wir auch weiterhin ein Polysportiver Verein mit vielen verschieden Facetten bleiben. Dass das Erfolgskonzept «Snow and Fun Camp» noch lange andauert. Weiterhin mit unseren motivierten Mitglieder den Verein zu gestalten, denn es macht Freude als Präsident den Verein zu Leiten.
Interview: Jessica Meier