Marianne Burkhard
Die Roggwiler Gemeindepräsidentin im Interview
Bild: Jessica Meier
Einmal im Monat, jeweils am ersten Dienstagabend, stehen die Mitglieder des Wynauer Vereins «Klub kochender Männer» am Herd und bereiten sich ein leckeres Menü zu. Doch nicht nur für sich selbst wissen die Herren zu kochen, sondern auch für die Öffentlichkeit, wie beim anstehenden Risotto-Essen am Samstag, 10. August beim Werkhof Wynau.
Wynau Am 16. Dezember 1976 war Wynau um einen Verein reicher. Die Unterschriften auf der Gründungsurkunde des «Klubs kochender Männer» trockneten und damit war die Sache beschlossen: Ab jetzt würde einmal im Monat eine Gruppe Männer die Küche des Schulhauses Hubel bevölkern, um dort zu kochen und einen geselligen Abend zu verbringen. Heute hat sich an dem Konzept nicht viel verändert. «An der Hauptversammlung legen wir jeweils fest, welches Mitglied für welchen Abend verantwortlich ist. Dieses plant als Chefkoch das Essen und hat dann in der Küche das Kommando», sagt Kurt Jörg seit drei Jahren amtierender Präsident des Vereins Klub der kochenden Männer und seit 17 Jahren Mitglied. Vorgaben bei der Menüplanung gibt es nicht viele. «Das Budget liegt pro Person und Abend bei 20 Franken. Es kommt vor, dass ein Menü einmal mehr, ein anderes dagegen weniger kostet, so hält sich das Ganze immer optimal in der Waage. Ein Menü muss aber gut machbar sein.» Auch das Verwenden von regionalen und saisonalen Produkten liegt den Köchen am Herzen. «Wir verwenden ausserdem hochwertige Produkte und praktisch immer gehört ein gutes Stück Fleisch zum Menü.»
Aktuell kochen 13 Mitglieder beim Wynauer Verein mit. Die Hobby-Köche brutzeln jedoch nicht nur für sich selbst leckere Gerichte, sondern lassen auch hin und wieder die Öffentlichkeit an ihren Künsten teilhaben. So auch beim Risotto-Essen am nächsten Samstag, 10. August beim Werkhof in Wynau. «Es ist schon seit etlichen Jahren Tradition, dass wir dieses in der letzten Ferienwoche veranstalten», meint der 79-jährige Ernst Andres, das einzige der Gründungsmitglieder, das heute noch im Verein ist. Ab 17 Uhr können die Besucher am Samstag Risotto ai funghi mit Haxen oder Grillschnecken probieren und sich dazu ein Gläschen Montepulciano, Lambrusco oder Mineral genehmigen. Besonders lohnenswert ist es auch im Nachgang den «Kochkessi-Kaffi» zu einem Stück Kuchen zu testen. Das Risotto-Essen ist jedoch nicht der letzte Einsatz für die Öffentlichkeit dieses Jahr als ganze Gruppe. «Manchmal kochen wir auch bei Anlässen von Dorfvereinen oder der Kirchgemeinde, da sind jedoch nur einzelne Köche vertreten. Ende August dürfen wir alle noch bei der Schweizermeisterschaft im Einzelfahren und der Jungpontoniere in Wynau kochen», verrät Kurt Jörg.
Der Verein «Klub kochender Männer» gründet auf einem Kochkurs, der vor über 43 Jahren in Wynau angeboten worden war. Fünf Abende lernten interessierte Männer da die Bedienung der Küchengeräte und den Umgang mit Lebensmitteln. «Von der Fröscheküche Roggwil kamen damals einige Köche zu uns und zeigten uns, wie das funktionierte», erinnert sich Ernst Andres, welcher schon vor dem Beitritt in den Verein in einer Privatanstalt kochen lernte. «Daraufhin war man so begeistert, dass wir das hier in Wynau weiterführen wollten. Wir sind zusammengesessen und haben auch den grossen Nutzen gesehen, der ein Verein wie dieser uns brachte. Neben der Geselligkeit lernten wir nämlich auch kochen.» Um dem «Klub kochender Männer» beizutreten, muss jemand Interessiertes kein Vorwissen mitbringen, einzig ein Mann müsse dieser sein, lässt Kurt Jörg verlauten. «Und natürlich hoffen wir darauf, dass wir noch lange so weitermachen können und noch vermehrt Junge begrüssen dürfen.»
Jessica Meier
Informationen zum Verein erteilt: Kurt Jörg, 062 929 42 32, kejwy@besonet.ch
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