Max Flückiger
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Markus Burri haut am Sonntag, 18. November kräftig in die Tasten. Um 17 Uhr lässt er seine Eigenkompositionen mit Unterstützung verschiedener Musiker im Zwinglihaus in Langenthal erklingen.
Langenthal Am 18. November stellt der Komponist Markus Burri einen Teil seiner Arbeit vor. Am Konzert werden drei Uraufführungen und zwei seiner älteren Werke zu hören sein. Man könnte sagen, seine Stücke sind vertonte Gedichtsbände. «Texte sind sehr inspirierend für mich und ich finde es spannend sie zu vertonen.» Viele seiner Ideen kommen dem 45-Jährigen beim Wandern. Am Flügel kombiniert er anschliessend die verschiedenen musikalischen Fragmente und perfektioniert sie zu einem Stück.
Sehr passend zur Inspiration durch das Wandern ist sein siebenteiliger Zyklus «Wald». Das Werk wird mit der Sopranistin Verena Graedel, den Streichern Andreas Kunz (Violinist), Sophie Wahlmüller (Violistin) und Chisaki Kito (Cellistin) am Konzert seine Uraufführung haben. Auch die Werke «Janus» und das Hauptstück «Wellen» werden erstmals öffentlich gespielt. Janus ist der römische Gott des Anfangs und des Endes, was die Dualität des Stücks unterstreicht. Es vereint sowohl ruhige, wie auch energetische Passagen in sich. Wellen ist dagegen das zentrale Stück des Abends. Es ist aus fünf Teilmotiven aufgebaut, welche die musikalische Grundlage bilden. Die Streichinstrumente haben in Burris Werken oftmals eine tragende Rolle. Obwohl der Komponist zeitgenössische Vorbilder wie György Ligeti oder Gérard Grisey hat, orientiert er sich genauso an der Spätromantik, was seinen eigenen Stil ausmacht.
Der 45-Jährige hat in Madiswil einen ehemaligen Kuhstall zu einer Wohnung ausgebaut. In seinem grosszügigen Wohnzimmer kann er so problemlos kleinere Konzerte durchführen. Im Rahmen seiner Konzertserie «Kuhltur liegt in der Loft» spielt er diese auf seinem geliebten Flügel. «Mein Instrument war schon lange ein Traum, den ich mir kürzlich verwirklichte», schwärmt Burri. «Ich bin kein Konzertpianist», aus diesem Grund sei «Wellen» eine Ausnahme. Die Uraufführung wird Burri selbst spielen. Nur wenige seiner Eigenkompositionen trägt er selbst vor. «Das Ergebnis ist oftmals irritierend, wenn ich es das erste mal vorgetragen höre, nicht wegen der Interpretation der Musiker, sondern weil ich es mir einfach anders vorgestellt habe.» Da der Komponist sehr selbstkritisch ist, verwarf er zwei drittel seiner bislang 25 Kompositionen anschliessend wieder. «Bei einer Veröffentlichung am Konzert hat man eine Chance, auf einer CD kann man sein Stück überarbeiten und perfektionieren.»
Markus Burri hat sich gänzlich der Musik verschrieben. Er studierte in Zürich an der Musikhochschule und vertiefte sein Studium in Komposition an der Universität Basel. Zusätzlich zu seinen Kompositionen unterrichtet er an der Musikschule in Reinach im Aargau. Der Pianist schreibt auch Auftragskompositionen, zum Beispiel Stücke und Arrangements für Ensembles oder Orchester. Er bietet sich ebenfalls als musikalischer Begleiter an.
Rahel von Arx
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